Einweihung der ersten Freiluftsporthalle in Hamburg
Wie kam es zu der Halle?
Vor einigen Jahren wurde in Hamburg beschlossen, dass jedes Schulkind drei Stunden Sportunterricht pro Woche bekommen soll. Bei einer drei- bis vierzügigen Schule plus Vorschulklasse und einer einzigen Sporthalle bedeutet das, dass die Halle wöchentlich mit circa 45 Stunden belegt ist. Am Schulvormittag können jedoch nur 25 Unterrichtsstunden pro Woche in der Halle stattfinden. Für den Rest mussten kreative Lösungen gefunden werden: Sport draußen oder bei schlechtem Wetter Bewegung im Klassenraum oder Bewegungsraum (bei uns „Insel“ genannt). Diese unbefriedigende Situation hat an der Grundschule Heidhorst nun ein Ende, dank der gerade am 27.10. eingeweihten Freiluftsporthalle.
Wir witterten sofort noch einen weiteren Vorteil für unseren Profilpfeiler „Sport und Bewegung“, den wir in der Kooperation mit der TSG Bergedorf in unserem Ganztag verfolgen. Neben dem Sportunterricht an unseren verpflichtenden Unterrichtsnachmittagen für die Klassen 3 und 4 können wir nun auch Bewegungs- und Sportkurse in der Freilufthalle anbieten.
Wir mussten uns schnell entscheiden:
Nachdem wir das Problem mit den Sportstunden der Schulaufsicht vorgetragen hatten, bekamen wir wenige Tage später einen Anruf von der Behörde für Schule und Berufsbildung. Man teilte uns mit, dass Gelder vom Bund zur Verfügung stünden, um einen überdachten Sportplatz zu bauen. Diese müssten allerdings innerhalb von wenigen Tagen abgerufen werden. Wir könnten uns ein ähnliches Modell an einer Nachbarschule ansehen.
Gesagt – getan! Nach kurzer Kontaktaufnahme durch die Schulleitung mit der Fachleitung Sport, dem Hausmeister sowie der stellvertretenden Schulleiterin sagten wir zu.
Wenig später bekamen wir das Modell genauer vorgestellt. Es wurde sogar noch besser als nur ein überdachter Sportplatz. Wir sollten eine Bande, Ballfangnetze, Tore, Beleuchtung, eine elektronische Anzeigetafel und die Möglichkeit, Musik abzuspielen, erhalten. Auch wenn wir zunächst ein wenig verunsichert waren, erkannten wir schnell die Vorteile.
Bau der Halle
Am 31. Mai wurde der Bauzaun errichtet. Seitdem hatten wir nicht mehr so viel Platz auf dem Schulhof. Wir vereinnahmten den öffentlichen Spielplatz auf der anderen Seite des Bockhorster Weges, denn wir mussten ja unsere Jahrgänge in den Pausen coronabedingt weiterhin trennen.
Anfang Juni ging es dann los. Zunächst wurde eine Baustraße aufgeschüttet, damit die großen Laster auf den Schulhof fahren konnten, ohne den Boden zu zerstören. Der liebgewonnene Holzpavillon wurde zerlegt und abtransportiert, was für viele Kinder und Erwachsene eine traurige Angelegenheit war, zumal sehr gutes Holz verarbeitet gewesen war.
Der Einlass im Boden wurde freigelegt. Während dieser Zeit mussten wir viel Lärm ertragen. Zum Glück wussten wir immer, dass es für ein gutes Ergebnis sein wird.
Und dann endlich sahen wir die Halle wachsen und die Vorfreude stieg. Nach den Sommerferien konnte man schon gut erkennen, wie die Halle aussehen würde.
Nun steht das Ergebnis und wir werden es nutzen!
An dieser Stelle ein herzlicher Dank an die Firma Kleta, sowie an die verschiedenen Gewerke, die absolut im Zeitplan gearbeitet haben und immer sehr kooperativ waren, wenn es darum ging, die Kinder zu schützen. Der Fahrverkehr wurde in den Pausen eingestellt, der Rüttler, der unerträglichen Lärm machte, ausgestellt usw.
Einweihung der Halle
Als am 19.10. die Bauabnahme der Halle erfolgte, wollten wir sie den Kindern möglichst schnell zugänglich machen. Also starteten wir mit der Einweihung durch die SchülerInnen in Form von Staffeln und Brennballturnieren in der jeweiligen Jahrgangsgruppe. Am Mittwoch, den 20.10., starteten die 2. Klassen, darauf folgten an den kommenden Tagen die 3., 1. und zum Abschluss 4. Klassen. Die Turniere haben den Kindern unheimlich viel Spaß bereitet und die elektronische Anzeigetafel in der Spielfeldmitte erwies sich zur Ermittlung des korrekten Punktestandes als ein großer Vorteil. Nun nutzen wir die Halle, auch für den regulären Sportunterricht und sie ist zudem in den Pausen für die Kinder zugänglich. Hier können sie das Material (z.B. Springseile, Stelzen etc.) aus unserem Spielecontainer nutzen.
Am Mittwoch, den 27.10., wurde die Einweihung der Halle dann mit einer großen Feier abgeschlossen. Zu dieser waren die KlassensprecherInnen, ElternvertreterInnen sowie die TSG Bergedorf (Boris Schmidt – Geschäftsführer, Juliane Edel und Tobias Grosse – Schulkooperation), VertreterInnen aus dem Stadtteil (Andreas Müller – Dorfzeitung, Stefan Baumann mit zwei Jugendlichen – Jugendbude InVia), BSB (Frau Störmer, zuständig für Schulentwicklungs- und Standortplanung), Schulbau Hamburg (Herr Hoffmann – Bezirksleitung Bergedorf, Frau Turan – Objektmanagerin, Herr Kotlicki – unser Hausmeister), McArena (Herr Prinz, Herr Arbeck) und die Baufirma Kleta (Herr Kleta) eingeladen. Die Feierlichkeiten begannen mit einer Vorführung der 1. Klassen, die menschliche Pyramiden bildeten. Dann erzählte Frau Schütte etwas über Planung, Bau und die weitere Nutzung der Halle. Auch Herr Hoffmann von Schulbau Hamburg sprach feierliche Worte. Stimmungshöhepunkt war dann die Zumba Performance, zu der die Sektkorken knallten und die gemietete Profi DJ Anlage zeigen konnte was sie kann. Im Anschluss fanden Eltern, Kollegium, Kinder und weitere Gäste noch die Zeit, bei einem Glas Sekt oder Orangensaft zu Partyhits zu klönen. Das war ein wirklich krönender Abschluss der Feierlichkeiten zur Einweihung unserer Halle!
Wir erhalten durch die Halle auch Möglichkeiten, größere Veranstaltungen durchzuführen und sind gespannt, wie sie von Kooperationspartnern im Stadtteil genutzt werden könnte. Wir danken allen Beteiligten für die engagierte und zügige Umsetzung dieses Bauprojektes!
Astrid Schütte, Ole Klawonn
Fotos: Ole Klawonn